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Wie erkennt ein Produktionsunternehmen sofort, dass eine Produktionsanlage ein irreguläres Verhalten aufweist? Wie kann man zeitnah und automatisch den zuständigen Produktionsleiter kontaktieren, ihm einen informativen Bericht zustellen und Gegenmaßnahmen vorschlagen? Wie kann man kontinuierlich die Performanz eines Produktionsprozesses in Form aussagekräftiger KPIs bewerten? Um diese und ähnliche Fragen beantworten zu können, muss man die Daten aus dem Produktionsprozess in Echtzeit integrieren, analysieren und bedarfsgerecht aufbereiten. Mit Complex Event Processing kann man sich diesen Herausforderungen stellen.

Was ist Complex Event Processing? Complex Event Processing (CEP) ist eine neue Softwaretechnologie, mit der man aus der enormen Masse an Daten bzw. Events, die in Unternehmen täglich erfasst werden, relevantes Wissen zeitnah extrahieren kann. In dem Prozess der Wissensextraktion werden die einzelnen Events miteinander verknüpft, aggregiert und verdichtet. Ein wesentlicher Aspekt bei CEP besteht darin, diesen Prozess üblicherweise mittels einer Event-Driven Architecture umzusetzen. Dies bedeutet, dass unmittelbar nach dem Eintreffen neuer Events das abgeleitete Wissen aktualisiert bzw. neues Wissen generiert wird. Bei Complex Event Processing handelt es sich um eine relativ neue Technologie, die erst seit zirka zwei bis drei Jahren in der Industrie diskutiert wird. Allerdings verfügt CEP über ein ungemein hohes Potential, da sich Fragen der Echtzeitverarbeitung und -analyse quer durch alle Branchen ziehen. Vor dem Hintergrund der Produktionsbranche finden sich ähnliche Ansätze im Bereich Enterprise Manufacturing Intelligence (EMI).

Welchen konkreten Nutzen haben produzierende Unternehmen, wenn Sie Complex Event Processing-Lösungen einsetzen? Der zentrale Nutzen ist die um ein Vielfaches höhere Transparenz im Unternehmen und die Möglichkeit der automatischen Überwachung der Produktionsprozesse. Im Mittelpunkt der Wertschöpfungskette eines jeden Produktionsunternehmens stehen gerade seine Produktionsprozesse. Um diese Prozesse besser verwalten und überwachen zu können, muss man zunächst über Integrationslösungen, wie z.B. von ubigrate, deren Daten erfassen, danach auswerten und schließlich die Ergebnisse entsprechend aufarbeiten, sei es in Form von Alarmen, Reports oder Verbesserungsvorschlägen. Um die unterschiedlichen Datenquellen einfach anzubinden, bieten CEP-Anbieter üblicherweise verschiedene Adapter an, wie etwa zu Datenbanken oder Web Services. Während sich derzeit viele CEP-Anbieter auf andere Branchen konzentrieren, verfolgt die RTM Realtime Monitoring GmbH als erster deutscher Anbieter maßgeschneiderter CEP-Lösungen gezielt den Weg, die CEP-Technologie im produzierenden Gewerbe zu etablieren. Hierfür hat sie bereits konkrete Prototypen im Einsatz und verfügt z.B. über Adapter für den OPC DA Standard, um Produktionsdaten zu integrieren. CEP-Lösungen sind für die effiziente Auswertung und Analyse fortlaufend eintreffender Daten ausgelegt. Die meisten CEP-Anbieter bieten intuitiv zu bedienende Schnittstellen an, um entsprechende Regeln und Alarmzustände zu spezifizieren. Weit verbreitet ist eine an den SQL-Standard angelehnte Anfragesprache. An dieser Stelle sei noch einmal betont, dass diese Datenauswertung typischerweise live stattfindet, d.h., die Daten werden mit minimaler Latenz verarbeitet und die Ergebnisse stehen auch sofort zur Verfügung.

Dieser Echtzeitverarbeitungsgedanke kombiniert mit der Anbindung verschiedenster Datenquellen schaffen eine hohe Transparenz im Unternehmen. Der Unternehmer sieht sich nicht länger einer unüberschaubaren Flut an Rohdaten gegenüber, sondern erhält aktuelle Kennzahlen und Prognosen über seine Produktionsprozesse. Somit weiß er genau, wie es jetzt um den Status seiner Produktion bestellt ist und wird zudem sofort und automatisiert über aktuelle Trends und Probleme informiert. Auf diese Weise bietet sich dem Unternehmer die Möglichkeit, schnell und sachlich fundiert auf aktuelle Marktanforderungen oder Probleme zu reagieren. Hierdurch lässt sich die Agilität eines Unternehmens wesentlich verbessern, woraus letztlich wichtige Wettbewerbsvorteile resultieren.