Einblick in die Fabrik der Zukunft: Future Factory Initiative
Dieser Artikel wurde von Jürgen Anke geschrieben. Dr. Jürgen Anke ist Geschäftsführer von ubigrate und für Geschäftsplanung sowie Produktmanagement zuständig. Besonders interessiert ist er an neuen Geschäftsmodellen, Produktmanagement und Trends rund um Cloud Computing.
Anfang Juni 2008 wurde die Future Factory Initiative (FFI) offiziell gestartet. Wenn SAP sich mit der Zukunft der Produktion beschäftigt, ist das Thema “Geräteintegration” nicht weit. Daher lohnt es sich, auf die FFI einen genaueren Blick zu werfen. Tatsächlich ist diese Initiative keine SAP-Veranstaltung, sondern wird von einer Reihe namhafter Unternehmen, darunter Hewlett-Packard, Fraunhofer IAO, Mettler Toledo und ubigrate , getragen.
Das Ziel der FFI besteht darin, Forschung und Entwicklung für IT-gestützte Prozesse in der Produktion zu fördern. Die Arbeitsgebiete lauten wie folgt:
- Integration der realen Welt: Dies umfasst durchgängige Kommunikation zwischen Produktionsprozess und Planungssystemen für Rückmeldung des Produktionsfortschritts, Änderungen von Produktionsaufträgen usw. Konkret heißt das zum Beispiel Erfassung und Auswertung von Betriebsdaten bzw. Maschinendaten (BDE/MDE), Identifikation von Werkstücken per Barcode / RFID und Anbindung von Meßgeräten für die Qualitätskontrolle.
- Anpassbare Software: Für vielfältige Produktionsszenarien soll hochgradig anpassbare Software entwickelt werden, die dezentrale Steuerung von Prozessen ermöglicht.
- Industrielle Bedienungsoberflächen: Für die Arbeiter in der Fertigung werden spezielle Bedienungsoberflächen entwickelt, die für die Bedingungen einer Produktionsanlage geeignet sind (z.B. einfache Touchscreens für Bedienung mit Handschuhen)
Um dies zu erreichen, wurde bei SAP Research in Dresden ein “Future Factory Living Lab” eingerichtet. Darin sind eine Reihe verschiedener Geräte und Maschinen verfügbar, die als Grundlage zum Ausprobieren und Vorführungen neuer Konzepte dient. Während das “Living Lab” eher für mittel- bis langfristige Innovationen gedacht ist, können reifere Szenarien im zweiten Bestandteil der FFI getestet werden: dem “Real-World Testbed”. Dabei handelt es sich um eine echte Produktionsanlage, die über mehrere Standorte verteilt ist. Als dritte Säule gibt es schließlich noch ein “Center of Excellence”, welches dem fachlichen Austausch zwischen den Partnern und externen Experten dient.
ubigrate hat für das Future Factory Lab in Dresden eine Integrationslösung entwickelt. Diese verbindet RFID-Reader (MetraTec Quasar MR1, sirit INfinity 510, Megaset), einen NZR SEM 16 USB Energiezähler (über den wir schon hier und hier berichtet haben), eine microSYST migra LED-Anzeige sowie ein Voltcraft VC940 Multimeter mit SAP Manufacturing Integration & Intelligence (MII). Welche Szenarien damit abgedeckt sind und was es im Future Factory Lab noch zu sehen gibt, verraten wir in einem gesonderten Blogbeitrag – bleiben Sie gespannt!