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In Unternehmen besteht häufig das Problem, dass Informationen über Unternehmensprozesse aus der Produktionsebene fehlerhaft beziehungsweise lückenhaft, verspätet oder gar überhaupt nicht an die Geschäftsebene weitergeleitet werden. Produktionsausfälle, fehlende Bestände im Lager oder Lieferengpässe an den entscheidenden Stellen im Produktionsprozess werden häufig erst spät entdeckt, sodass die Verantwortlichen nicht rechtzeitig reagieren können und Lieferverzögerungen o.ä. unvermeidbar sind.

Betriebs- und Führungskräfte benötigen Informationen über den Status ihrer Geschäftsprozesse in Echtzeit. Nur so können sie sofort auf unerwartete Ereignisse reagieren und dafür sorgen, dass die Abläufe der Supply Chain möglichst reibungslos und ohne lange Verzögerungen verlaufen. Dadurch können wiederum Liefertermine sicher eingehalten werden.

Bei den Informationen in Echtzeit handelt es sich um die so genannten Key Performance Indicators (KPIs), betriebswirtschaftliche Kennzahlen, die darüber Auskunft geben, ob beziehungsweise wann wichtige Zielsetzungen eines Unternehmens erreicht werden. KPIs müssen schnell und aus aktuellen Messwerten ermittelt werden und machen die gesamten Geschäftsprozesse transparent. Gerade Unternehmen, die weltweit oder national verzweigte Lieferketten besitzen, haben häufig Schwierigkeiten alle einzelnen Produktionsstandorte zu überwachen. Zur Lösung dieser Herausforderungen sind Business Activity Monitoring Tools hilfreich.

Möglichkeiten und Vorteile von BAM

 Mit Hilfe von Business Activity Monitoring (BAM), zu Deutsch Geschäftsprozessüberwachung, können Informationen über einzelne beziehungsweise die gesamten Geschäftsprozesse in Echtzeit erfasst und ausgewertet werden. Sie werden zum Beispiel auf Produktionsebene im Lager erfasst und anschließend zur Auswertung an die Verwaltungsebene des Unternehmens gesandt.  Je nachdem, welche KPIs ein Unternehmen definiert hat, zum Beispiel über Lagerbestände oder Reaktionszeiten, lässt sich analysieren, wie effektiv und effizient das Unternehmen seine Geschäfts- bzw. Produktionsprozesse ausführt. Auf diese Weise können Schwachstellen sowie Muster und Abläufe für Verluste, Unterbrechungen o.ä. in Echtzeit ermittelt werden. Bei Abweichungen innerhalb der Prozesse wie beispielsweise leere oder nahezu leere Lagerbestände, werden die verantwortlichen Nutzer informiert. Alarmsignale können zum Beispiel in Form von E-Mails oder SMS an die verantwortlichen Mitarbeiter, Kunden oder Zulieferer gesandt werden. Die Verantwortlichen können daraufhin schnellstmöglich reagieren. Somit können Chancen und Risiken in einem Unternehmen vorrausschauend und initiativ abgewogen werden, um auf diese Weise die Gewinnzone zu optimieren und die Effizienz zu maximieren.

Es wird allerdings empfohlen, bei der Einführung von BAM Technologien in ein Unternehmen, zunächst nur einzelne (Haupt-)Prozesse zu überwachen und nicht gleich die gesamten end-to-end (durchgängigen) Unternehmensprozesse. Werden zu viele Daten ungefiltert und unvalidiert erfasst, entstehen unzuverlässige Datenströme, die unter Umständen gar falsche Informationen enthalten.

(Quelle: systar)

Unterschied zwischen BAM & Business Intelligence Monitoring (BIM )

Im Zusammenhang mit BAM Technologien fallen häufig auch die Begriffe BIM (Business Intelligence Monitoring) und BPM (Business Process Monitoring). Im Folgenden sollen die einzelnen Technologien dargestellt werden, um die Unterschiede genauer zu erläutern.

Bei Business Intelligence Monitoring handelt es sich um eine Technologie zum Speichern und Analysieren von Informationen über interne und externe Unternehmensprozesse. Im Mittelpunkt stehen dabei historische Daten, also Daten, die im Laufe der vergangenen Geschäftsjahre ermittelt wurden. Vorrangig handelt es sich dabei um Daten von Unternehmen, der Marktsituation und/oder Konkurrenten, die Aufschluss über Positionierung, Potentiale und Zukunftsaussichten des eigenen Unternehmens geben. Sie dienen meist dem Wirtschaftsanalysten einer Organisation. BAM Informationen richten sich wiederum hauptsächlich an Fachabteilungsleiter. Diese Informationen beziehen sich auf einzelne Unternehmensprozesse, nicht auf die gesamten, teilweise in der Vergangenheit liegenden Unternehmenstätigkeiten.

Während Business Intelligence Tools Informationen aus universellen Datenbanken beziehen, zapfen BAM Tools einzelne, spezielle Quellen an. Allerdings lassen sich durch BI Tools mögliche “Gefahrenzonen” für die Datenerfassung/-überwachung mit BAM ermitteln. Die BI Analysten eines Unternehmens können feststellen, an welchen Prozesspunkten im Unternehmen Schwachstellen sind bzw. künftig entstehen könnten, welche dann mittels BAM in Echtzeit überwacht und behoben werden können.

Unterschied zwischen BAM und Business Process Monitoring (BPM)

Business Process Monitoring, kurz BPM, dient der Entwicklung durchgängiger Prozesse (end-to-end) für eine Reihe von Unternehmensanwendungen. Informiert BAM den Verantwortlichen zum Beispiel darüber, dass ein Spediteur eine Warensendung nicht zum vereinbarten Termin abgeholt hat, kann mit Hilfe des BPM eine Arbeitsanweisung automatisch auf einen anderen übertragen werden, beispielsweise im Krankheitsfall. Allerdings kann BAM mehr Geschäftsdaten erheben als BPM, da BAM Daten auch außerhalb der end-to-end Prozesse ermitteln kann. Zudem können Prozesse zwar mit BPM automatisiert werden, jedoch kann die Frage nach der Wirtschaftlichkeit dieser Automatisierungen nur durch BAM beantwortet werden.

Quellen:

• http://www.ebizq.net/topics/cep/features/6596.html
• http://de.wikipedia.org/wiki/Business-Intelligence
• http://www.k-tc.de/tc/epm/
• http://www.ebizq.net/topics/cep/features/6596.html
• http://searchcio-midmarket.techtarget.com/definition/business-activity-monitoring
• http://www.systar.com/solutions/bam_for_bpm/bam_for_bpm_diagram.php